Geologie

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Algerien liegt an bzw. auf der Grenzlinie zwischen zwei tektonischen Platten, der sog. afrikanischen und der eurasischen Platte. Die afrikanische Platte, und somit auch Nordafrika und Algerien, schiebt sich im Zuge der Kontinentaldrift gegen die eurasische Platte, was nach geologischen Erkenntnissen und Theorien in ca. 80 Millionen Jahren zum Verschwinden des Mittelmeeres führen wird, und an dessen Stelle eine Gebirgskette tritt. 

Für die Gegenwart bedeutet dies, dass jederzeit Erdbeben auftreten können. Dies geschah in den letzten 50 Jahren recht häufig. Insgesamt sind ca. 4.500 Todesopfer zu beklagen. Das letzte größere aktuelle Erdbeben ereignete sich am 1. August 2014; sein Schwerpunkt lag ca. 15km nordöstlich von Algier.  

Zwei Gebirgsketten, der Tell-Atlas nach Norden und südlich davon der Sahara-Atlas in ost-westlicher Richtung durchziehen Algerien und erheben sich auf über 2300m Höhe. Zwischen den beiden Gebirgsketten befinden sich Hochebenen, nördlich vom Tell-Atlas liegt die fruchtbare Küstenregion, und südlich des Sahara-Atlas liegen die algerischen Wüsten. Die Küstenregion im Norden ist durch Tell Atlas und Sahara-Atlas geschützt. Im Schutz vor Sahara Winden. Im Norden werden vom Mittelmeer her kühlere, frischere Luftmassen herangeführt.

Südlich des Sahara-Atlas finden sich die dünn besiedelten Wüstengebiete, welche in sich wiederum sehr unterschiedlich bestehen: Sandwüsten (Erg Oriental im Osten, Erg Occidental im Westen) und Steinwüsten mit Wüsten-Gebirgen. Das Hoggar-Gebirge im Südosten erreicht über 3000m Höhe. Die Wüstengebirge sind vulkanischen Ursprungs. 

Hydrographie 

Die Flüsse Algeriens entspringen im Tell- und Sahara-Atlas und fließen vom Tell-Atlas entweder nach Norden zum Mittelmeer hin oder vom Sahara-Atlas nach Süden in Richtung Sahara. Der Chelif bzw. Chlef (Namensgeber der gleichnamigen Stadt zwischen Algier und Oran) führt ganzjährig Wasser. Auf einer Länge von 725 km ergießt er sich bei Mostaganem (nahe Oran) ins Mittelmeer und führt bis zu 1500 cbm Wasser in der Sekunde mit sich (Rhein: bis zu 12.000 cbm). Einige kleinere Flüsse wie der Soummam oder der Medjerda fließen gleichfalls vom Tell-Atlas nach Norden ins Mittelmeer und verbessern die landwirtschaftliche Nutzbarkeit der fruchtbaren Böden in Nordalgerien. 

Die in südlicher Richtung zur Sahara hin fließenden Ströme sind nicht dauerhaft. Sie können aber während starker Regenfälle zu reißenden Strömen werden, sog. Wadis oder Oueds und große Schäden und Unglücksfälle verursachen. Weiter südlich formen die Wasserzuflüsse nur vorübergehend vorhandene, im Sommer austrocknende flache Salzseen, sog. Chotts, wie der chott-ech-chergui. Andererseits versickern die Wassermengen teilweise und fließen in große Grundwasser-Bestände ein, die als die weltweit umfangreichsten und größten angesehen werden. 

Demnach existiert hypothetisch ein Grundwasserreservoir in der Größe der drei Länder Algerien, Libyen und Tschad mit einer Wassertiefe von 75m. Die genaue quantitativ-kartographische Erfassung und die mögliche Ausbeutung und Nutzbarmachung der Süßwasserreserven, wie in Libyen teilweise bereits realisiert, werfen jedoch noch viele Fragen (Technik, Ökologie, Finanzierung) auf. 

Im Süden Algeriens bildeten sich um natürliche Brunnen Oasen; diese Brunnen speist die Süßwasserreserve im Grundwasser. Außerdem wird die Wasserspeicherung und -verteilung der oberirdischen Niederschläge optimiert, wie in Ghardaia, Djanet oder Tamanrasset, erstrecken sich über das gesamte riesige Sahara-Gebiet Bewässerungssysteme. Diese traditionellen Bewässerungssysteme (Foggara) ermöglichen dort teilweise das Anzapfen der Grundwasservorräte. 

Schon aus römischer Zeit bekannt sind heiße Thermen im Nord-Osten Algeriens; diese sind vulkanischen Ursprungs. 

Klima 

Aufgrund der extremen Größe des Landes ist das Klima sehr unterschiedlich. Im stark besiedelten Norden herrscht mediterranes Klima; die recht häufigen Niederschläge fallen meist außerhalb der Sommermonate und können bis zu 1000 mm ausmachen. Fruchtbare Landwirtschaft lässt sich daher leicht ermöglichen. Die Temperaturen schwanken von zirka 10 Grad durchschnittlich im Januar bis zirka. 25-30 Grad im August.Im Tell-Atlas fallen die Niederschläge im Winter häufig als Schnee, Wintersport ist mancherorts (z.B. Tikdja, Chrea) möglich. 

Im sich daran nach Süden schließenden Hochland gestalten sich die Temperaturschwankungen enormer (Winter 0, Sommer 30 Grad), die Niederschläge halbieren sich. Südlich davon liegt das Sahara-Gebiet,in dem die durchschnittliche Niederschlagsmenge 10 mm beträgt, ein Hundertstel der Regenmenge im Norden. 

In den Wüstengebieten ist es sehr trocken, die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht können im Extremfall bis zu 50 Grad betragen. Deren Oasen zeichnen sich vielfach durch ein besonderes, relativ mildes Mikroklima aus. 

80% des Landes sind sehr spärlich oder gar nicht bewachsen. Der Waldbestand soll während des Bürgerkrieges – mangels Rodung und Nutzung – in den 90er Jahren sogar von 2% auf ca. 3% leicht zugenommen haben; allerdings ist die Gesamtfläche unbekannt. Die vor allem in der Kabylei liegenden Waldgebiete, z.B. in der Gegend von Constantine, bestehen u.a. aus Zedern und Korkeichen. 

Das Hochland der Schotts enthält steppenartige Vegetation, z.B. mit Halfagras, der Süden (Sahara, Hoggar-Hochplateau) ist weitgehend vegetationslos. 

Von den freilebenden Tieren am bekanntesten ist der algerische Wüstenfuchs Fennec, ein fleischfressender Nachtjäger. Außerdem gibt es an Paviane erinnernde Berberaffen, die auch unweit von Algier anzutreffen sind und sich sehr an Menschen gewöhnt haben. In den Wüsten finden Wüstenspringmäuse und Skorpione angepasste Lebensbedingungen. 

Bodenschätze 

Algerien ist generell sehr rohstoffreich, es verfügt insbesondere über große Vorkommen an Erdöl und Erdgas. Zusammen mit Libyen und Nigeria spielt es in der «ersten Liga» der Öl und Gas exportierenden Länder und vermag als Mitglied dieser Dreiergruppe auf große natürliche Ressourcen zurück zu greifen. Zudem verfügt das Land über Vorräte an Eisen-, Kupfer-, Blei- und Zinkerzen sowie Quecksilber und Phosphat, die an den jeweiligen Standorten abgebaut werden.

Die Texte stammen vom Länderportal der GIZ, welches vom Netz genommen ist. Der Verfasser ist auf dem PDF, was ich abgezogen habe, nicht ersichtlich. Die GIZ ist informiert worden, dass die Infos auf meine touristischen Länderseiten veröffentliche.