Samir Amin ist ein Nobelpreisträger für Literatur. Er lebt und schreibt in Paris, fern von seinem Heimatland Algerien. Einladungen nach Algerien lehnt er konsequent ab. Doch eines Tages soll er zum Ehrenbürger von Sidi Mimoun ernannt, eine Kleinstadt, wo er aufgewachsen ist.
Doch ist es wirklich eine Idee, an den Ort zu reisen, dessen Bewohner die Prototangisten seiner Werke sind? Das zeigt in lakonischer Art der Film Citoyen d› Honneur, auf deutsch Ehrenbürger.
Der Film wurde in Marokko gedreht. Die Filmindustrie muss sich in Algerien noch entwickeln. Es braucht viel Technik, viel Spezialisten und Behörden, die Filmemachern ihre Werke entfalten lassen. Mit viel Aufwand wird eine grosse Demonstration inszeniert. Vielleicht ist das Verhältnis für solche Fragen in Marokko einfacher, denn Algerien musste sich die Unabhängigkeit hart erkämpfen.
Dennoch sind die Landschaften ähnlich und der Film gibt einen Einblick in die Mentalität von Algerien. Es ist ein sehenswerter, humorvoller Film, den ich mir gerne noch anschauen werde.
Mohamed Hamidi betont am Ende des Interviews, dass er gerne einmal einen Film in Algerien drehen möchte. Er ist stolz auf das Land und die engagierten jungen Leute.